WENN DIE KETTENSÄGE BRUMMT …



und uns die Luft ausgeht

Plötzlich ist der da, der Mann mit der Kettensäge. Die Eulenküken hören auf zu piepsen und suchen sich einen neuen Baum, die Türkentauben flüchten, alles was Flügel oder Beine hat macht sich bereit zu fliehen. Ein kurzer, „fachmännischer“ Blick in die Baumkrone und in die Hecke und dann ist nichts mehr wie es war.
„Da verlassen wir uns ganz auf den Bauherrn“ ist alles, was man von der unteren Naturschutzbehörde und anderen Verbänden zu hören bekommt, wenn man n
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ach einem Umweltgutachten fragt. Greifen die Mechanismen nicht? Oder wie kann es dazu kommen, dass mitten in der Erstellung eines Umweltgutachtens eine komplette Fläche samt Scheune einfach abgerissen und gerodet wird. So geschehen im Jahr 2018. Und wieder ist es der gleiche Bauherr, der mitten in der Vogelschonzeit eine Fläche rodet, Habitat und Nahrungsgrundlage von geschützten Vogelarten zerstört. „Vögel können ja fliegen“ , „ Das ist doch nur eine geringfügige Fläche“ bekommt man da zu hören. Doch wohin? Wenn innerorts dicht verbaut wird, wie lange dauert es da noch, bis alle an den Rand des Dorfes geflüchtet sind. Und dann? Die früher üblichen Hecken und Bäume am Feldrand gibt es dort auch nicht mehr.
Gerade jetzt, wo der Artenschutz großgeschrieben wird und man sich auf einen Gesetzentwurf geeinigt hat, sollte nicht nur die Landwirtschaft ihren Tribut zahlen, sondern auch für Bauvorhaben entsprechende Auflagen erstellt werden. Bei einem Bauantrag greift hier der Weg über die Baurechtsbehörde und die Naturschutzbehörde, zurück zum Bauherrn mit der Aufforderung zur Beibringung eines Gutachtens. Bei einem Antrag zum Abriss zur Kenntnisnahme, der auf Grund eines Bebauungsplanes gestellt werden kann, greift dieser Weg nicht. Im Ablauf fehlt die entsprechende Aufforderung zum Prüfauftrag. Hier muss dringend nachgebessert werden.
Wir verlieren in Biengen immer mehr Innerorts-Grünflächen. „Nachverdichtung ist zwingend notwendig. Wo sollen die Familien denn sonst hin?“ Wir haben nichts gegen Nachverdichtung, jedoch auf behutsame Art und Weise: Mit passenden Dorfstrukturen und dem größten möglichen Erhalt alter Gebäude, sowie dem Erhalt größerer Grünflächen. Diese sind nicht nur für die Artenvielfalt notwendig, sondern auch für uns.
Bei 40 Grad im Sommer geht uns ansonsten bald die Luft aus.


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